Sherlock: Staffel 2 [Abacusspiele] – Rezension
Erstkontakt
Mehr als 120 Jahre sind bereits vergangen, seit Arthur Conan Doyle den wohl berühmtesten Detektiv der Weltliteratur ersann. Und Abacusspiele wird nicht müde, nach drei erfolgreichen Teilen der „Sherlock“ – Reihe neue Titel aus selbiger zu präsentieren. Gleich drei verschiedene Hosentaschendeduktionsspiele (Die deutsche Sprache ist cool, was?) lassen kluge Köpfe qualmen (Ich liebe Alliterationen!): „Der Pate“, „13 Geiseln“ und „Das Labor“ nennen sich die Neuheiten der Reihe.
Worum geht es?
„Sherlock“ ist schnell erklärt: Nach einem kurzen Intro müssen bis zu acht Spieler gemeinsam mithilfe von Hinweisen, die sie aus den Karten erhalten, einen Fall lösen und zehn Fragen richtig beantworten. Eine Punktewertung entscheidet, wie gut das Team zusammengearbeitet hat.
Die äußeren Werte – Material
Eine hosentaschengroße Schachtel, 32 Spielkarten und eine Anleitung – mehr braucht es nicht für rund eine Stunde Spielspaß. Kompakt und platzsparend.
Die inneren Werte – das Spiel
Die Eingangsstory wird verlesen. Dann bekommt jeder Spieler reihum drei Karten (bzw. zwei bei 6 und mehr Spielern) ausgeteilt. Außer dem Titel der Karte und darauf befindlichen, unterstrichenen Anmerkungen müssen diese jedoch zunächst geheim bleiben. Auf den Karten können Bilder von möglichen Verdächtigen oder Tatorten, Zeitungsartikel, Notizen der Ermittler, E-Mails und sonstige Hinweise aufgedruckt sein. Der aktuelle Spieler hat nun die Wahl zwischen zwei Aktionen:
– eine Karte offen auslegen (Wenn man die Information darauf für wichtig erachtet.)
– eine Karte verdeckt ablegen (Wenn man die Information darauf für irrelevant hält.)
In beiden Fällen wird nachgezogen und der nächste Spieler ist an der Reihe. Während des gesamten Spiels darf über Vermutungen gesprochen werden, die sich aus den ausliegenden Hinweisen ergeben, jedoch nicht über konkrete Hinweise, die sich auf den Handkarten befinden. Verdeckt abgelegte Karten können erst dann thematisiert werden, wenn der Nachziehstapel aufgebraucht und alle Handkarten abgelegt sind. Dann ist es an der Zeit, das Geschehen zu rekonstruieren und sich den zehn Fragen mit je vier Antwortmöglichkeiten zu stellen. Zwei Punkte gibt es für jede richtige Antwort. Allerdings geht uns auch ein Punkt je Karte verloren, die offen ausgelegt wurde, aber für die Lösung des Falls nicht von Interesse ist.
Die inneren Werte – Spielgefühl
Bei „Sherlock“ sind die Mitspieler aufeinander angewiesen. Wissen mit anderen zu teilen, ist das Herzstück des Spiels. Vorher muss jedoch clever ausgesondert werden – Was ist wichtig, was nicht? Auch ein gutes Gedächtnis ist von Vorteil: Da zu Beginn oft noch schwer einzuschätzen ist, ob eine Karte wirklich relevant ist, aber zu viele Minuspunkte vermieden werden wollen, sollten Wackelkandidaten abgelegt und gemerkt werden. Zum Schluss können dann auch diese, vielleicht doch nicht unwichtigen Karten, zur Lösung des Falls herangezogen werden. Knobeln und miteinander verschiedene Tathergänge rekonstruieren macht Spaß – und das ohne lange Spielerklärung.
Zum ersten Mal ist auch ein Fall der Schwierigkeitsstufe 1 darunter. „Der Pate“ ist damit durchaus auch in Gruppen mit jüngeren Spielern lösbar (vorgeschlagen sind 12 Jahre). Die höchste Schwierigkeitsstufe 3 brachte bei den „13 Geiseln“ das Gehirn wirklich zum Rauchen. Hier definitiv eine Empfehlung für bereits geübte Detektive. Mit dem „Labor“ gelang meines Erachtens ein guter Spagat zwischen diesen beiden Extremen.
Fazit
Das war gut:
- Gut abgesetzte Schwierigkeitsstufen ermöglichen eine passgenaue Auswahl für die jeweilige Spielegruppe. Mit der höchsten Stufe gibt es auch noch für Meistergrübler eine Herausforderung.
- Schneller und einfacher Einstieg
- Kompakte Verpackung
- Kleiner Preis
Das hat nicht gefallen:
Für mich gab es diesmal nichts zu meckern, zumal das empfohlene Alter nun von 8 auf 12 Jahre hochgesetzt worden ist und auch sich auch thematisch nicht mehr alles um Mord und Totschlag dreht. Alles richtig gemacht!
Fazit: Gut durchdachte Fälle gilt es auch bei den drei neuen Titeln der Reihe zu lösen. Die kurze Spielzeit, die geringe Einstiegshürde, die kompakten Maße und die mögliche Spielerzahl von bis zu acht Leuten ergeben erneut einen überaus kurzweiligen Zeitvertreib.
Spieltyp | Konfrontationstyp | Zeit | ||||||
Stratege | Nachdenker | Genießer | Fiesling | Stänkerer | Pazifist | viel | mittel | wenig |
Mindestens benötigte Erfahrung:
Einsteiger | Wenigspieler | Vielspieler | Profis |
Vielen Dank an Abacusspiele für die Rezensionsexemplare!