Über Spieleleiter

 

Fabian

Wie wahrscheinlich die meisten, habe ich in meiner Kindheit schon immer viel gespielt – vordergründig natürlich mit den Eltern. Das erste große Spiel, an das ich mich erinnern kann, war Auf Achse Spiel des Jahre 1987. Allerdings sind wir natürlich erst nach der Wende überhaupt zu dem Spiel gekommen.

Sehr prägend für meine Spielelaufbahn war dann das Spiel des Jahres 1995 Die Siedler von Catan. Seit diesem Spiel musste ich alles von Catan haben, was es gab und war sogar seinerzeit im Siedler-Club Deutschland. Bei der Kartenspielvariante habe ich regelmäßig meinen Vater mit dem Feuerteufel geärgert, was ihm natürlich gar nicht gefallen hat. Trotzdem haben wir die Turniervariante zusammen gespielt, wofür man ja zwei Basissets benötigte. Da ich mir das aber nicht zweimal kaufen wollte, habe ich alle Karten nachgebastelt und selbst die Illustrationen nachgezeichnet.

In der Pupertät wurde es bei mir etwas ruhiger mit dem Spielen und es dauerte einige Jahre, bis ich dann erst im Studium in meiner damaligen WG das Spielen wieder für mich entdeckt habe. Angefangen haben wir dort  – natürlich – mit Siedler von Catan. Nach und nach holte ich dann auch meine ganzen Spiele, die noch im Elternhaus verblieben sind, zurück. Schnell lernte ich dann weitere Kommilitonen kennen, die ebenfalls gerne ihre Freizeit mit Brettspielen verbrachten.

Mehr und mehr entfaltete sich dann ab Mitte der 2000er meine Spieleleidenschaft. Die Sammlung wuchs stetig, anfangs noch mit den Spiel-des-Jahres-Titeln und nach und nach aber auch mit unbekannteren Spielen, die ich als neuer Spielbox-Abonnent abseits von Kaufhof und Co entdeckte. So zogen dann Spiele, wie Arkham Horror und Descent in das im Vergleich zu heute eher winzige Spieleregal.

Für Descent habe ich dann auch eine besondere Passion entwickelt und damals, als ich noch Zeit hatte und Student war, baute ich in vielen Arbeitsstunden einen richten 3D-Dungeon aus Gips. Natürlich habe ich die Figuren auch angemalt und musste alles besitzen, was es von Descent gab. Und das hatte ich auch – bis auf eine Außnahme, die es aber auch nur auf englisch gab: Das Quest Kompendium.

Die Spieleleidenschaft lies dann gegen 2010 doch wieder etwas nach und erlebte aber ungefährt 3 Jahre später ein Comeback, als ich die Möglichkeit bekam als Pegasus-Spiele-Supporter auf diversen Chemnitzer Spieleveranstaltungen Spiele zu erklären. So lernte ich dann auch Annette und ihren Freund kennen. Sindy ist die Frau eines Arbeitskollegen und durch ihn lernte ich etwas später auch sie kennen.

Irgendwann im Mai 2015 wurde dann aus einer spontanen Idee „etwas mit YouTube und Brettspielen“ zu machen das Projekt Spieleleiter, wo am 01.06.2015 das allererste Video veröffentlicht wurde. Seitdem hat sich aber so einiges getan und ich habe mich stetig weiterentwickelt.

 

Sindy

 

Brettspiele – Wie alles begann

Ich erinnere mich noch gut an die Zeiten, als Monopoly als das Höchste unter den Brettspielen bei mir galt. Zugegeben, viele andere kannte ich in meiner Kindheit nicht. Viele Jahre litt ich außerdem unter der Faszination meiner Oma für „Mensch ärgere dich nicht“. Das nächste „Erwachsenenspiel“ war „Kniffel“, was ich eher aus Langeweile bei den Erwachsenen mitgespielt habe. Bis mein Onkel mir im Grundschulalter nahezu alle Kartenspiele beibrachte, die man in Kneipen, Bars und Casinos so draufhaben musste. Irgendwann dann der Lichtblick: Monopoly. Meine Cousine, meine Schwester und ich packten bei jeder Gelegenheit den weißen, rechteckigen, flachen Karton aus und verbrachten Stunden damit, uns gegenseitig das Geld aus der Tasche zu ziehen. Natürlich nach unseren Regeln. Mal ehrlich: Spiel das überhaupt jemand regelkonform? Nun brauchte es erst die sagenumwobene Lichtgestalt in Form meines jetzigen Ehemanns, der meinen beschränkten Brettspielhorizont um den Klassiker überhaupt erweiterte. Zumindest erzählte er mir mal davon: „Die Siedler von Catan“. Er hatte wohl das ein oder andere Mal bei einem Freund mitgespielt. Wie es dann so ist, in der Anfangszeit einer Beziehung lauscht man aufmerksam jedem Wort, dass der oder die Angebetete von sich gibt. Immer in der Hoffnung, daraus was Brauchbares für Weihnachten, Geburtstag oder diverse Jahrestage herauszufiltern. Ich Fuchs schenkte ihm daraufhin die „Die Siedler von Catan – Das Kartenspiel“ in der metallenen Jubiläumsdose. Fast fanatisch verbrachten wir diverse Nachmittage am heimischen Tisch, vor uns Wolle, Holz und Stein. Cool! Brettspiele konnten ja tatsächlich Spaß machen. Wenn er gewusst hätte, was er damit losbrechen würde. Nun klingelt fast wöchentlich der Postbote mit einem meist quadratischem Paket, aber das ist eine andere Geschichte.

Mittlerweile wurden zahlreiche Schränke ausgeräumt, nur um sie gleich wieder mit bunten Pappschachteln vollzustellen. Wahrscheinlich bin ich sehr der haptische Typ, da mich irritierenderweise Spiele anziehen, die Bratpfannen (Á la carte), Reagenzgläser (Dr. Eureka) oder bunte Murmeln enthalten (Potion Explosion). Vom Spielprinzip her interessieren mich aber eher Strategiespiele wie „Orléans“ oder auch „Im Wandel der Zeiten“. Als Deutschlehrer und Liebhaber der schönen Literatur sind die am höchsten geachteten Spiele aber solche, die es schaffen Geschichten zu erzählen, sei es im Kleinen (Oben und unten) oder im Großen (Time stories). Blöd nur, dass bereits erwähnte Lichtgestalt nach dem Motto lebt „Kannst du das mal vorlesen? Ich les nicht so gern.“ Es ist schon ein Dilemma: Da hat man den Traumprinzen UND die Traumspiele zu Hause, aber die finden leider nicht immer zueinander.