Sherlock [Abacusspiele] – Rezension

Erstkontakt

Grübeln, kombinieren, logische Schlüsse ziehen – wer das kann und mag, der ist bei Deduktionsspielen gut aufgehoben. Abacusspiele mischt dabei ganz groß mit: Neben „Deckscape“ und „3 Secrets“ bringt die „Sherlock“- Reihe, vorgestellt auf der Spielwarenmesse in Nürnberg, frischen Wind ins Spieleregal.

Worum geht es?

In allen drei bisher erschienenen „Sherlock“-Fällen ist es an uns, einen Mord aufzuklären. Gemeinsam versuchen wir, unsere gesammelten Hinweise zu einem großen Ganzen zusammenzufügen und den Fall zu lösen.

Die äußeren Werte – Material 

In Zeiten der Verpackungsschlachten punktet „Sherlock“ mit einer nur knapp 10 cm x 7 cm großen Pappschachtel, die zahlreiche Karten und die Anleitung enthält. Platzsparend und ressourcenschonend – dafür Daumen hoch!

Die inneren Werte – das Spiel 

Ein kurzer Flavourtext stimmt die 1 bis 8 Spieler auf die jeweilige Thematik ein, dann bekommen die Spieler reihum Karten ausgegeben. Auf diesen sind Notizen aus Verhören, Fotos relevanter Handlungsorte oder Personen, Aufzeichnungen der Gerichtsmedizin usw. abgebildet. 

Der Reihe nach wird nun je eine Karte ausgespielt, entweder offen für alle oder, wenn man die darauf enthaltenen Hinweise für unwichtig erachtet, verdeckt auf dem Ablagestapel. Nach und nach ergibt sich so ein Bild davon, wie das Verbrechen abgelaufen sein könnte. Während des gesamten Spiels können die Spieler miteinander sprechen und Vermutungen anstellen. Nur über die Karten, die man noch auf der Hand hält, darf nur eingeschränkt geredet werden. Ist der Nachziehstapel aufgebraucht, einigen sich die Spieler auf eine Theorie, wie sich der Mord ereignet haben könnte. Danach werden zehn Fragen mit je vier Antwortmöglichkeiten verlesen. Für jede korrekte Antwort gibt es einen Punkt. Allerdings – und das macht das Spiel erst so knifflig – gibt es einen Punkt Abzug für jede offen ausgespielte Karte, die nichts zur Lösung des Falles beiträgt.

Die inneren Werte – Spielgefühl

Ich habe alle drei Spiele mit Schülern der Klasse 7 und 9 ausgetestet. Es war toll zu sehen, wie viel Freude Kinder und Jugendlichen daran hatten, ihr Köpfchen einmal anzustrengen und sich gegenseitig mit den ausgeklügeltsten Tathergängen zu übertrumpfen. Die Spielzeit von etwas mehr als 45 Minuten verging wie im Flug. Auch als sich herausgestellt hatte, dass wir nicht alles korrekt beantwortet hatten, kam kein Frust auf. Es stellt sich eher ein Aha- Effekt ein, der dazu führte, dass ich bei der nächsten Gelegenheit ein weiteres „Sherlock“ mitbringen musste.

Fazit

Das war gut:

  1. einfache Regeln
  2. kaum Wartezeit
  3. einsteigerfreundlich 

Das hat nicht gefallen:

  1. Altersangabe passt nicht, eher ab 12 Jahren
  2. Spielethematik „Tod“ aller drei Spiele

Fazit

Braucht man eine Beschäftigung für große Gruppen, die sonst eher nicht für Spiele zu begeistern sind, ist „Sherlock“ auf jeden Fall einen Versuch wert. Als kooperatives Spiel angelegt, können auch eher zurückhaltende Mitspieler durch Auslage ihrer Karten einen Teil zur Lösung beitragen. Durch die handliche Größe und die einfach und schnell erklärten Regeln ist „Sherlock“ auch ideal als Urlaubsspiel geeignet.

Spieltyp Konfrontationstyp Zeit
Stratege Nachdenker Genießer Fiesling Stänkerer Pazifist viel mittel wenig

Mindestens benötigte Erfahrung:

Einsteiger Wenigspieler Vielspieler Profis

Vielen Dank an Abacusspiele für das Rezensionsexemplar!