Second Chance [Edition Spielwiese/Pegasus Spiele] – Rezension

Erstkontakt

Die Spielwarenmesse in Nürnberg bot auch dieses Jahr wieder Vieles, was Spieleraugen zum Leuchten brachte. Am Messestand von Pegasus und Edition Spielwiese tummelten sich derer in geldbeutelexistenzgefährdender Menge. „Second Chance“ von Uwe Rosenberg war eine der Neuheiten, die bereits fertig produziert waren und aufgrund der übersichtlichen Regeln und geringen Spielzeit zur näheren Beschau einlud.

Worum geht es?

Puzzle, Puzzle, Puzzle… Uwe Rosenberg scheint sehr bemüht, die Spielerwelt geistig fit zu halten. Auch bei „Second Chance“ verbauen wir Bauklötzchen in variabler Zusammensetzung auf unserem Spielfeld. Anders als bisher allerdings mit Bleistift und Zettelchen. Diesmal malen wir die vorgegebenen Figuren in unser Raster mit dem Ziel, am Ende möglichst wenig freie Felder zu besitzen.

Die äußeren Werte – Material 

Als kleines Zwischendurch- oder Absackerspiel kommt „Second Chance“ in bekannt kleiner Schachtel. Darin finden ein beidseitig bedruckter Zeichenblock mit 100 Blättern und ein Stapel Karten Platz – funktional und übersichtlich. Die benötigten Stifte liegen nicht bei.

Die inneren Werte – das Spiel 

Jeder Spieler erhält ein 9×9- Raster sowie einen Bleistift. Die Karten werden in zwei Stapel geteilt: die Startkarten und die Figurenkarten.

Eine aus acht Feldern bestehende Figur vom Startkartenstapel wird zufällig aufgedeckt. Diese muss von jedem Spieler nun so eingezeichnet werden, dass das mittige Kästchen des Rasters gefüllt wird. Dann beginnt das eigentliche Spiel: Nacheinander deckt ein Spieler zwei Karten mit Figuren auf, die aus einem bis 7 Kästchen bestehen können. Eine der beiden Figuren muss eingezeichnet werden. Gelingt das dem Spieler nicht, kommt die „Second Chance“ zum Tragen. Nur für diesen Spieler wird eine weitere Karte aufgedeckt, deren Figur er nun einzeichnen muss. Gelingt das, geht das Spiel wie gewohnt weiter. Passt auch diese Form nicht, scheidet der Spieler aus dem Spiel aus. Das Spiel endet, wenn eine dieser Bedingungen eintritt:

  • Alle Karten wurden aufgedeckt.
  • Ein Spieler hat alle Felder ausgefüllt.
  • Alle Spieler sind ausgeschieden.

Die inneren Werte – Spielgefühl

Tetris…wahrscheinlich denkt auch der ein oder andere interessierte Leser sofort an Nintendos Klassiker. Ein gewisser Trieb, Dinge passend einzusortieren, dürfte bei fast jedem in unterschiedlich ausgeprägter Intensität vorhanden sein. Und genau dieser ist es, der bei „Second Chance“ den Spieler lockt. Karte aufdecken, Figur erkennen, im Kopf (oder auf der Karte) drehen und eine passende Lücke finden. Ist diese gefunden, stellt sich eine innere Befriedigung ein. 

Doch selbst der penibelste Figürchensortierer verliert, wenn ungeeignete Karten aufgedeckt werden. Der Glücksfaktor ist definitiv nicht zu unterschätzen, vor allem zum Ende hin. Auch die „Second Chance“ ist ein reines Glücksspiel. Angesichts einer Spielzeit von 5 bis 10 Minuten erscheint es mir allerdings verschmerzbar, wenn eine Runde einmal nicht zu meinen Gunsten verlief. Zumal die Wartezeit während des Spiels kaum vorhanden ist. Lediglich der ein oder andere pedantische Kästchenausmaler muss immer mal wieder daran erinnert werden, dass man doch auf ihn wartet. Die Gefahr nach Ausscheiden noch gefühlte Stunden den verbliebenen Spielern zusehen zu müssen, ist ebenfalls gering. Erfahrungsgemäß läuft das Spiel dann noch eine oder zwei Runden, bevor auch die letzten Spieler einsehen müssen, dass kein Platz mehr auf dem Raster ist.

Fazit

Das war gut:

  1. eingängige Regeln
  2. keine Wartezeit 
  3. kurze Spielzeit 

Das hat nicht gefallen:

  1. wenig Neues
  2. glückslastig

Fazit

Kaum Zeit oder Lust für ein komplexes Spiel? Eine spielunerfahrene Runde? Absacker für den Abend gesucht? Dann bietet „Second Chance“ eine gute Alternative. Uwe Rosenberg hat das Rad hier nicht neu erfunden und eingefleischte Spieler heben vielleicht nur müde die Augenbraue, doch gerade als Spiele-Snack für Zwischendurch darf man hier ruhig mal zugreifen.

Spieltyp Konfrontationstyp Zeit
Stratege Nachdenker Genießer Fiesling Stänkerer Pazifist viel mittel wenig

Mindestens benötigte Erfahrung:

Einsteiger Wenigspieler Vielspieler Profis

Vielen Dank an Pegasus Spiele für das Rezensionsexemplar!